Autor: Anke Baumgärtel, Pforzheimer Zeitung - 04.08.2019
Pforzheim. Die Idee, im Wildpark Junior-Ranger auszubilden, war vor 15 Jahren aus der Not heraus geboren worden. „Wir hatten ein Kontrollproblem, viele Besucher haben die Tiere falsch gefüttert“, erinnert sich Wildparkförster Carsten Schwarz. „Wir hatten immer wieder Todesfälle.“ Vergangene Woche wurden weitere 23 Kinder zu Helfern ausgebildet. Darunter die elfjährige Ida Lauer-Neff. Sie ist mittlerweile das 1000. Kind, das die Prüfung abgelegt hat. Am meisten freut sich das Mädchen auf das Füttern der Tiere und Ausmisten der Ställe. Denn längst sind die kleinen Ranger nicht mehr nur als Hilfssheriffs im Einsatz, sie unterstützen die Tierpfleger bei der täglichen Arbeit. Daneben übernehmen sie mittlerweile auch zahlreiche Führungen, etwa bei Kindergeburtstagen, und Schaufütterungen.
Elf Jahre alt war auch Marc Arndt, als er im März 2004 seine Urkunde erhielt – als allererster Pforzheimer Wildpark-Ranger. Heute lebt und arbeitet der Bauingenieur in Karlsruhe. Dem Park, der sich mittlerweile stark gewandelt habe, stattet er aber nach wie vor regelmäßig einen Besuch ab – so wie an diesem Freitagmittag zur Urkundenverleihung der Neumitglieder. Hier hat er mit einer damals noch recht kleinen Rangergruppe unzählige Ferientage verbracht. „Das sind tolle Kindheitserinnerungen“, schwärmt er.
Für die kleine Ida hat er natürlich auch einen Tipp parat: „Trau dir das ruhig zu, auf die Leute zuzugehen“, sagt der 26-Jährige. Da muss er sich bei dem aufgeweckten Mädchen aber wenig Sorgen machen: „Wir haben schon in der Pause Besucher gesehen, die falsch gefüttert haben“, erzählt sie ihm. Er ist überzeugt: Die Zeit als Junior-Ranger diente der Persönlichkeitsbildung und stärkte die Eigenverantwortlichkeit. Er studierte unter anderem Ressourcenmanagement und sei noch heute äußerst naturverbunden.
Einfluss auf die Berufswahl
Viele beeinflusse das Ehrenamt in der späteren Berufswahl, so Schwarz. Bestes Beispiel ist David Schmitt. Einst als Junior-Ranger begonnen, ist der 22-Jährige seit Kurzem als Tierpfleger fest angestellt. „Es ist also auch eine Nachwuchsschmiede“, weiß der Förster, der dem Neuen im Team die Ausbildung der Junior-Ranger künftig übertragen möchte. Der freut sich auf die Aufgabe: „Ich werde das gerne weiterführen“, sagt er. Was Schwarz angefangen habe, komme schließlich gut an.
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