Fast 200 ganz unterschiedliche Entenvogelarten gibt es auf der Welt. Anhand der typischen Merkmale lassen sie sich trotzdem immer schnell ihrer Familie zuordnen. Ihre Zehen sind durch Schwimmhäute miteinander verbunden, wodurch die Füße als Ruder benutzt werden können. Der Schnabelrand mit seinen Hornlamellen ist als Seihapparat umfunktioniert. Damit filtern die Entenvögel feine pflanzliche und tierische Nahrungspartikel aus dem Wasser.
Das Wasser ist ihr Element. Wenn die Teiche zugefroren sind, müssen die Entenvögel des Wildparks sogar in Schutzräume umgesetzt werden, weil sie sich nicht mehr vor Feinden (Füchse, Marder, Krähen) in Sicherheit bringen könnten. Die Begattung findet selbstverständlich ebenfalls auf dem Wasser statt. Ihre Nester polstern die Weibchen mit Dunen aus, die sie sich aus dem eigenen Gefieder rupfen. Sofort nach dem Schlupf probieren sich die Küken in ihren angeborenen Schwimmkünsten. Dennoch kuscheln sie sich auch gerne ins Gefieder der Mutter ein und lassen sich von ihr über die Wogen tragen.
Gänse sind dafür bekannt, lebenslange Partnerschaften einzugehen. Auch bei ihnen führt das Paar gemeinsam die Jungen. Solche „romantische“ Szenen besitzen in der Tierwelt größten Seltenheitswert. Im Gegensatz zu Schwänen laufen Gänse allerdings gut an Land, denn sie ernähren sich überwiegend von Gras, was man sonst bei Vögeln gar nicht kennt. Die als einzige Art in Deutschland brütende Graugans ist die Stammform der Hausgans. Im Kinderbauernhof lässt sich dieses Tier mit den blauen Augen aus nächster Nähe studieren. Obwohl sie gesellig sind, steckt in den Gänsen doch ein gewisses Aggressionspotential. Von einer Sekunde auf die andere beginnen sie mit einem ohrenbetäubenden Geschrei. Auf diese Weise sollen die wachsamen Hausgänse auch einmal Rom vor einem feindlichen Überfall gewarnt haben. Eine weitere Haustierform ist die aus der asiatischen Schwanengans entstandene Höckergans.
Enten weisen anders als Schwäne und Gänse extreme Unterschiede im Aussehen der Geschlechter auf. Während das Weibchen zum Schutz der Brut ein Tarnkleid besitzt, wetteifern die Erpel in den
schillerndsten Farben. Von den verschiedenen Entenarten bzw. -rassen im Wildpark sei die auffälligste und kopfstärkste Form erwähnt, die Stockente. Die meisten Hausenten gehen auf die
allgegenwärtige Stockente zurück, so auch die südostasiatische Laufente. Diesem Tier wurde eine völlig unnatürliche, sehr aufrechte Körperhaltung angezüchtet. Ein Schwimmbedürfnis ist kaum noch
vorhanden. Laufenten gelten als vorzügliche Schneckenvertilger.
Schon gewusst?
Einen Großteil des Tages verbringen Vögel damit, ihre Federn zu sortieren und zu reinigen. Ohne ein geordnetes Gefieder könnten sie weder fliegen noch ihren Wärmehaushalt aufrechterhalten. Entenvögel pflegen sich besonders ausgiebig. Sie nehmen mit dem Schnabel von der Bürzeldrüse (oberhalb des Schwanzansatzes) Fett auf, um es in allen Federn zu verteilen. Deshalb perlt das Wasser an ihnen ab und kann sie nicht durchnässen.