Es gibt ebenso viele Haushühner wie Menschen auf der Welt. Ihre Produkte begegnen uns alltäglich. Da Hühnern von der heutigen Agrarindustrie kein Tageslicht mehr gegönnt wird, bekommt man lebende Exemplare aber so selten zu Gesicht, dass vor dem Hühnergehege im Kinderbauernhof des Wildparks oft großes Gedränge herrscht. Es ist auch die Aufgabe eines Tiergartens, dem Besucher die natürlichen Wurzeln unseres modernen Lebens in Erinnerung zu rufen.
Das Haushuhn ist eine Zuchtform des Bankivahuhns aus dem südostasiatischen Dschungel. Zu uns gelangten die Vögel vermutlich durch die Alten Römer. Sie erkannten als erste Europäer den Wert des
Huhns für die Eier- und Fleischproduktion. Nach und nach entstanden hunderte von Rassen. Im Wildpark tummelt sich eine bunte Mischung daraus.
Hühner sind Allesfresser mit dem Schwerpunkt auf Körnern und Sämereien. Sie nehmen auch kleine Steinchen auf, die lange Zeit im Magen verbleiben und bei der Zerkleinerung der Nahrung helfen. Eine
Hühnerschar organisiert sich durch die sprichwörtlich gewordene Hackordnung. Die ranghöchsten Tiere besetzen gegen Abend meist die oberen Plätze auf der Hühnerleiter. Nimmt man einem Huhn täglich
das gelegte Ei weg, legt es fleißig weiter. Im Jahr können so 250 Stück zusammenkommen.
Schon gewusst?
Hühnerküken können bereits kurz nach ihrem Schlupf der Mutter hinterherlaufen und selbständig picken; sie müssen also nicht gefüttert werden. Das ist gar nicht so selbstverständlich, denn in der
heimischen Natur gehören sonst nur die Jungen von Enten, Watvögeln und Kranichen dem Typus des Nestflüchters an, alle anderen sind Nesthocker.