Unsere Hausrinder stammen vom Auerochsen oder Ur ab. Was für eine Glanzleistung wurde doch vor einigen Jahrtausenden vollbracht, als es gelang, den wisentgroßen Ur zu zähmen und zum unbestritten
wichtigsten Haustier der Menschheit zu machen. Der Wildpark hält beispielhaft kleinere Rinderrassen. Die zugehörige Wildform ist allerdings nicht zu sehen, denn der Auerochse verschwand 1627 nach
menschlicher Verfolgung für alle Zeiten vom Erdball.
Insbesondere schwarze Exemplare des Schottischen Hochlandrinds sind dem wilden Vorfahr nicht unähnlich. Die Tiere besitzen mächtige Stirnwaffen mit einer Spannweite von bis zu 1,60 m. Bei Bullen
sind die Hörner meist vorwärts gebogen, bei Kühen mehr nach oben. Das urwüchsige Erscheinungsbild stimmt allerdings gar nicht mit ihrem gutmütigen und gelassenen Charakter überein. Wie der Name
schon andeutet, entstand die Rasse im Norden Schottlands. Dort ernähren sich die Hochlandrinder von harten Gräsern und trotzen das ganze Jahr über dem ewigen Wind.
In jüngster Zeit ist das Zwergzebu in Europa populär geworden. Dieser kleinwüchsigen Rasse werden besondere Eigenschaften bei der Pflege schwieriger Weideflächen nachgesagt. Wo Zwergzebus weideten, wächst der Rasen angeblich golfplatzartig nach. Ihren Ursprung hat die Rasse in Sri Lanka. Charakteristisch für Zebus sind der stehende Buckel, eine ausgeprägte Halswamme, waagerecht abstehende Ohren und ausdrucksstarke Augen.
Schon gewusst?
Rinder führen fast immer Kaubewegungen aus, ohne dabei etwas zu fressen. Sie sind dann am Wiederkäuen. Bei Wiederkäuern (Hornträger, Hirsche) geschieht die Verdauung wie folgt: Die Nahrung gelangt in den Pansen und wird dort mit Hilfe von Bakterien zersetzt. Anschließend wird der Brei aufgewürgt und erneut gekaut, um dann zwei weitere Vormägen und schließlich den eigentlichen Magen zu passieren. Auf diese Weise kann die schwer zersetzbare Zellulose aufgeschlossen und in Energie umgewandelt werden.